
DIE IDEE
In vielen Städten entstehen seit einigen Jahren neue, gemeinschaftliche Gartenformen. Sie verstehen sich als Experimentierräume für ein gutes Leben in der Stadt. Gemeinsam verwandeln StadtgärtnerInnen Brachflächen in Orte der Begegnung, gewinnen eigenes Saatgut oder halten Bienen auf Hochhäusern. Auch in einigen größeren Gemeinden Tirols gibt es bereits solche Gemeinschaftsgärten.
Vielfalt, miteinander, Naturerfahrung, biodiversität, Ernährungssouveränität, Freiräume, Alternativen, Brücken

Etwas anders ist die Situation in den ländlichen Gebieten Tirols. Dort versucht man, dem starken Siedlungsdruck mit mehr oder weniger geeigneten Raumordnungskonzepten konstruktiv zu begegnen. Aus nachvollziehbaren Gründen werden dazu unter anderem die Grundstücksflächen in den neuen Siedlungsgebieten begrenzt. Gemeinschaftliche Nutzgärten sind eher die Ausnahme als die Regel. Dies führt in letzter Konsequenz sehr oft dazu, dass sich die Menschen, die in diesen neuen ländlichen Siedlungen wohnen, wegen des nicht vorhandenen Platzes entscheiden müssen, ob sie lieber eine Sandkiste für die Kinder oder ein kleines Gemüse- oder Kräuterbeet in ihren 30 m² großen Garten stellen wollen – sofern sie denn überhaupt einen Garten haben.
Der Verein Gemeinschaftsgarten Wildwuchs möchte den Menschen am Mieminger Plateau die Möglichkeit geben, unabhängig von ihrer jeweiligen persönlichen Wohnsituation, einen eigenen Garten zu bewirtschaften. Wir verstehen unseren Garten auch als einen Ort der kulturellen, sozialen und generationenübergreifenden Vielfalt und des nachbarschaftlichen Miteinanders, als einen Raum der Naturerfahrung, der Biodiversität, der Ernährungssouveränität und des Saatguterhalts.
Wir möchten Freiräume schaffen, die gemeinsam gestaltet, erhalten und gepflegt werden und damit Orte, die Teilhabe und Austausch ermöglichen. Wir möchten Experimentierräume schaffen. Dort erfinden und gestalten wir, verwenden wieder, tauschen aus und reparieren. Wir beschäftigen uns mit ökologischen Alternativen und bauen Brücken zur traditionellen bäuerlichen Landwirtschaft.
Lernen, Tauschen, teilen, Ruhe, Zeit , Kunst, Kreativität
Unsere Gemeinschaftsgärten sollen sensibilisieren für hochwertige Lebensmittel und für eine Landwirtschaft, die die Grenzen und den Eigenwert der Natur, globale Gerechtigkeit und faire Produktionsbedingungen respektiert. Wir schaffen Orte der Umweltbildung, des gemeinsamen Lernens, des Tauschens und Teilens, Plätze der Ruhe und der geschenkten Zeit. Einen Raum, der auch Kreativität und Kunst zulässt.